Wie ich Trauerrednerin wurde

Zunächst einmal auf den Anfang zurück geblättert. Auf die eigentliche Idee brachte mich meine Mutter, warum und wieso? Ehrlich gesagt weiß ich es selbst nicht mehr so genau. Irgendwie aus einem ganz normalen Gespräch heraus.

Ursprünglich liegt mein beruflicher Hintergrund im medizinischen Bereich, ich bin gelernte Krankenschwester und habe auch palliativ Patienten in ihren letzten Lebenstagen und Lebensstunden begleitet.  Deshalb kam ich schon früh mit Sterben, Tod und Trauer in Kontakt und habe auch so manches Lebensende eines Menschen an seiner Seite miterlebt. Sowohl im Krankenhaus als auch im privaten, familiären Umfeld fand ich oft die passenden Worte, an denen sie sonst niemand fand.

Zu dem Zeitpunkt im Jahr 2018 war ich eigentlich schon recht gut beschäftigt mit meinen drei Jungs. Der kleinste war damals gerade einmal 1 Jahr alt. Doch so nach und nach wuchs dann der Wunsch und die Idee in mir und ich machte dann im Jahr 2019 die Ausbildung zur Trauerrednerin.

Dann kam der Tag, an dem ich mich beim ersten Bestatter vorstellen durfte. Mega nervös natürlich, ich glaube das erklärt sich von selbst.

Ich spreche oft von Glück, Glück und noch mehr Glück, Zufällen, Wegweisern zur richtigen Zeit und das Vertrauen in mich, für das ich einer Bestatterin bis heute wirklich unendlich dankbar bin.

Ja, so begann mein Weg als Trauerrednerin, ein erfolgreicher Weg den ich seit 2019 gehe. Im Jahr 2021 machte ich zusätzlich noch ein Fernstudium zur Trauerbegleiterin um mich weiter zu qualifizieren, um Hintergründe noch besser verstehen zu können. Seit Mitte des Jahres darf ich mich noch zusätzlich zertifizierte Trauerbegleiterin nennen.

 

Das Alter stand mir bis jetzt nie im Weg, denn vielleicht stellt man sich viel eher eine ältere Dame oder Herr in Anzug oder Kostüm vor. Ich finde, dass es viel mehr um Empathie, Feinfühligkeit und das richtige Gespür für trauernde Menschen geht. Auch ist es für mich wichtig die oft tiefe Trauer der Menschen einfach auszuhalten, zu begleiten und anzuerkennen, ohne irgendeine Lösung dafür finden zu wollen.

Die überwältigende Resonanz und der große Zuspruch seitens der Angehörigen ließ nicht lange auf sich warten. Das war auch Voraussetzung für mich, denn eins schwor ich mir. Wenn ich es nicht gut mache, höre ich sofort damit auf. Es ist nichts was man halbherzig machen und können sollte, denn dieser eine Tag der Beerdigung, Beisetzung bzw. Trauerfeier ist nicht wiederholbar.

Ich stecke mein ganzes Herzblut, mein ganzes Gefühl, meine Empathie und viel Zeit in jede einzelne Trauerrede um sie wirklich einzigartig zu machen. Um den Verstorbenen 100% darin wiederzugeben und um ihnen für immer eine sehr wertvolle und gute Erinnerung an den Tag des Abschieds auf ihren weiteren Weg durch die Trauer hindurch mitzugeben.

Und wie ich das so mit mir selbst ausmache mit den teils schweren Schicksalen und der oft großen Trauer? „Ich glaube ich bin ziemlich im Guten, mit all den Menschen, die ich bereits verabschieden durfte.“

Erfahren Sie mehr über meine Herzensangelegenheit den Sternenkindern…